Teams, Webex, Skype, Zoom, GoToMeeting – Wir haben die verschiedenen Tools für Webkonferenzen über die letzten Wochen ausprobiert. Hier unsere Übersicht:
Videokonferenzen und Anbieter gibt es im Grunde ja schon lange. Durch die Corona Krise und die damit verbundene "Zwangs-Virtualisierung" vieler Teams, ist der Bedarf jedoch nochmal enorm gestiegen. Irgendwie bekommt es inzwischen auch jeder hin, aber eben nur "irgendwie"... Als erste Entscheidung steht oft die Anbieterwahl an. Die haben wir uns deshalb mal kurz angeschaut und einen Überblick erstellt.
Die Anbieter für Videokonferenzen im Vergleich
Der Allrounder: Microsoft Teams
Die beste Wahl, wenn man langfristig und systematisch mit größeren Gruppen zusammenarbeiten will. Funktionsumfang, Datensicherheit und System-Stabilität sind hoch. Für den Ad hoc-Einsatz ist Teams jedoch noch nicht selbsterklärend genug. Für den schnellen Einstieg sind die vielen Funktionen eher verwirrend und wirken deshalb eher abschreckend für den Erstnutzer.
Online- und Videokonferenzen mit bis zu 250 Teilnehmern und Online-Events mit bis zu 10.000 Teilnehmern
Bildschirm teilen, chatten, Dateianhänge, kein Zeitlimit
Bisher nur 4 Videofeeds auf einem Bildschirm (soll aber erweitert werden)
Umfangreiche Funktionen für die virtuelle Zusammenarbeit
Integration von Office 365
Basisfunktionen aktuell kostenlos, erweiterte Funktionen wie virtuelle Whiteboards, mehr Cloudspeicher und Aufzeichnen der Telefonate nur in der Premiumvariante (ab ca. 5 Euro)
Der Klassiker: Skype
Das Urgestein Skype, auch Mitglied der Microsoft-Familie, ist grundsätzlich für den privaten Gebrauch gedacht und soll sukzessive durch Teams abgelöst werden. Ein Vorteil ist der leichte Einstieg und die hohe Bekanntheit (oftmals aus dem privaten Gebrauch). Der Funktionsumfang ist für kleine Business Meetings völlig ausreichend, bei größeren Gruppen wird die Audio-/Videoqualität allerdings sehr schwach.
Für Meetings bis zu 50 Personen, bereits ab 3 Personen lässt die Audio-/Videoqualität jedoch nach
Bildschirm teilen, chatten, Dateianhänge, kein Zeitlimit
Teilnahme ohne Registrierung möglich
Hohe Bekanntheit aus dem privaten Bereich
Kostenlos (Premium Version Skype for Business läuft aus und wird durch Teams ersetzt)
Kein Fokus auf Kollaboration, u.a. keine Nutzerverwaltung (verschiedenen Rollen, Untergruppen etc.)
Der Hypester: Zoom
Zoom ist zwar schon länger auf dem Markt, erlangte aber erst durch die Coronakrise flächendeckende Bekanntheit. Der Aufsatz und Einsatz ist schnell und einfach, die gute UX befördert den aktuellen Aufstieg. Gebremst wird dieser von gefährlichen Sicherheitslücken, die einige Experten aufdeckten. Inzwischen angeblich gelöst – ein fader Beigeschmack bleibt.
Bis zu 100 Personen in der kostenlosen Version, ab 3 Personen ist das Meeting jedoch auf 40 Minuten reduziert
Bildschirm teilen, chatten, Dateianhänge
Teilnahme ohne Registrierung möglich
Der Corporate Guy: Cisco Webex Meetings
Die SaaS Lösung Webex von Cisco ist im Aufsatz etwas aufwendiger, weswegen der Einsatz sich eher auf langfristige Corporate-Lösungen beschränkt. Der Gastgeber muss bei Cisco angemeldet sein, Teilnehmer können sich per Link einwählen.
Bis zu 50 Personen in der Starter Version
Bildschirm teilen, chatten, Dateianhänge
Teilnahme ohne Registrierung möglich
Keine wirkliche Gratisversion, bereits die Starterversion kostet ca. 13 € pro Gastgeber (erster Monat kostenlos)
Der Profi: GoToMeeting
GoToMeeting verfügt über umfangreiche Funktionen für Online-Meetings und Videokonferenzen. Schon in der Basisversion sind bereits Extras wie Aufzeichnungen oder Whiteboard enthalten. Der Einsatz ist einfach und zuverlässig. Außer einer 14-tägigen Testphase gibt es allerdings keine Gratisversion.
Bis zu 50 Personen in der Starter-Version
Bildschirm teilen, chatten, Dateianhänge, Aufzeichnung, Whiteboard
Teilnahme ohne Registrierung möglich
Keine zeitliche Beschränkung
Keine Gratisversion, 14-tägiger kostenloser Test, dann ab 10 €
FAZIT
Auf jeden Topf passt bekanntlich ein Deckel. Das gilt auch hier. Je nach Art und Umfang des Einsatzes haben die verschiedenen Anbieter ihre Daseinsberechtigung und Stärken. Wenn es schnell und einfach gehen muss, würden wir mit ZOOM starten. Der Aufsatz ist sehr selbsterklärend und für den Anfang sind alle wichtigen Funktionen dabei. Für die längerfristige virtuelle Zusammenarbeit lohnt sich hingegen der Aufsatz von Microsoft TEAMS. Die UX ist (noch) nicht ganz so prickelnd wie bei ZOOM, die riesige Auswahl an Schnittstellen und Funktionen verwirrt anfangs - lässt sich bei sauberem Aufsatz und konsequenter Nutzung aber in viele Vorteile wandeln.
Und eins noch zum Schluss: Neben Technik und Inhalt spielt natürlich auch das methodische Vorgehen eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen virtuellen Zusammenkunft. Live-Treffen können nicht 1:1 in den virtuellen Raum übertragen werden. Die größte Herausforderung sitzt auch hier vor dem Bildschirm. :)
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